Viele Erwachsene kennen das: Dank Zahnspange war das Lächeln einmal perfekt. Doch irgendwann stellen sie fest, dass sich ihre Zähne wieder verschieben. Woran das liegt – und was man dagegen tun kann.
Zahnwanderungen im Erwachsenenalter sind keine Seltenheit: Auch mit 40 Jahren und weit darüber hinaus können die Zähne sich noch bewegen. Zähne, Zahnstellung und Gebiss verändern sich im Laufe des Lebens – teilweise auch noch bis ins hohe Alter. Entwicklung, Wachstum und Alterungsprozesse sind Faktoren, die für diesen natürlichen Prozess verantwortlich sind.
Die Ursachen für Zahnfehlstellungen bei Erwachsenen sind vielfältig. Neben unbehandelten Zahnfehlstellungen aus der Kindheit kann der Durchbruch der Weisheitszähne für Verschiebungen der Zähne verantwortlich sein. Ebenso tragen Zahnlücken dazu bei, dass sich Zähne bei Erwachsenen verschieben. Zähneknirschen hat Fehlbelastungen zur Folge und kann damit ebenfalls Zahnfehlstellungen begünstigen. Auch nach Abschluss einer erfolgreichen kieferorthopädischen Behandlung der Zahnfehlstellung können sich die Zähne in ihre ursprüngliche Position zurückbewegen.
Außerdem haben die Seitenzähne die Tendenz, im Laufe des Lebens in Richtung Kiefermitte zu wandern. Das ist ein natürlicher Vorgang, den Zahnmediziner als physiologischen Mesialdrift bezeichnen. Eine häufige Folge ist eine Verschachtelung der Frontzähne durch Platzmangel, insbesondere im Unterkiefer. Der Fachbegriff dafür lautet tertiärer Engstand.
Eine Korrektur der Zähne im Erwachsenenalter ist möglich, auch wenn sie sich manchmal langwieriger gestaltet als in jungen Jahren. Denn die Kiefer sind bereits ausgewachsen und das Gewebe reagiert langsamer auf kieferorthopädische Behandlungsmaßnahmen. Voraussetzung für eine Korrektur der verschobenen Zähne ist ein umfassendes kieferorthopädisches und zahnärztliches Gesamtkonzept.
Erwachsenen ist häufig daran gelegen, dass die Korrektur ihrer Zähne unsichtbar bleibt. Hier bietet sich eine Aligner-Therapie an. Diese kieferorthopädische Methode arbeitet mit dünnen, individuell gefertigten, unsichtbaren Kunststoffschienen, mit denen leichte bis schwere Zahnfehlstellungen korrigiert werden können.
Eine festsitzende Alternative zu den Aligner-Zahnschienen sind Brackets. Sie werden fest auf die Zähne aufgeklebt. Um diese Korrektur weniger auffällig zu gestalten, gibt es zahnfarbene Keramikbrackets, die mit zahnfarbenen Drähten verbunden werden. Auch ein unauffälliges Anbringen der Brackets an der Innenseite der Zähne ist möglich.
Nach einer erfolgreichen Korrektur der Zahnfehlstellung ist aber noch nicht Schluss. Damit sich die Zähne nicht erneut verschieben, ist eine Nachbehandlung mit sogenannten Retainern erforderlich. Je ausgeprägter die Zahnfehlstellung war oder je länger sie unbehandelt geblieben ist, desto größer ist das Risiko einer erneuten Zahnverschiebung.
Bei Erwachsenen übernehmen die Krankenkassen die Kosten in der Regel nicht. Die gute Nachricht ist jedoch: SIE entscheiden selbst, ob sie nahezu unsichtbar mit Alignern oder mit Brackets behandelt werden wollen. Bei einer Behandlung im Kindes- und Jugendalter gehört die Stabilisierung mit einem herausnehmbaren Retainer für die Dauer von zwei Jahren mit dazu. Der feste Retainerdraht und generell die langfristige Retention sind dagegen Privatleistungen.
Quellen