Zucker ist schlecht für die Zähne – das weiß jeder. Aber welche Lebensmittel tun unseren Zähnen gut? Wie man mit der passenden Ernährung die Mundgesundheit stärkt, worauf beim Verzehr zu achten ist und wie man zahngesund snackt.
Die Ernährung hat einen enormen Einfluss auf unsere allgemeine Gesundheit und insbesondere auch auf die Mundgesundheit. Die positiven Effekte einer zahnfreundlichen Ernährung ergeben sich entweder bereits im Mundraum oder bei der Verstoffwechselung im Körper. Durch den Mund, an Zähnen und Zahnfleisch vorbei, gelangen Nährstoffe in unseren Körper. Unser Kauapparat setzt den Verdauungsprozess in Gang. Ausreichendes Kauen trägt dazu bei, dass der Körper die größtmögliche Menge an Nährstoffen aus der Nahrung extrahieren kann.
Gutes Kauen begünstigt noch etwas anderes: unsere Speichelproduktion. Speichel ist der beste Zahnschutz, den unser Körper produziert. Je mehr davon im Mund ist, desto weniger Chancen haben Bakterien, sich an Zähnen anzuheften und Schaden anzurichten, etwa Karies. Zudem neutralisiert Speichel Säuren im Mund und sorgt für eine ausgeglichene Mundflora. Daher sollte man beim Essen bewusst darauf achten, gründlich zu kauen. Und in der Zwischenzeit das Trinken nicht vergessen, am besten Mineralwasser.
Eine weitere Möglichkeit, Zähne schon beim Essen sauber zu halten, liegt in der Auswahl der Speisen. Rohkost- oder Vollkornprodukte müssen erst mal ordentlich durchgekaut werden, ehe sie geschluckt werden können. Ihre harte bzw. raue Oberfläche wirkt dabei abrasiv, leichte Beläge werden bereits während des Kauens, fast wie mit einer Zahnbürste, abgetragen. Die Bildung von Zahnstein wird gehemmt. Das Kauen ist wie Gymnastik fürs Zahnbett und hält das Zahnfleisch in Schwung.
Wichtig für die Gesundheit von Mund und Zähnen sind die Mineralstoffe Phosphat und Kalzium sowie das Spurenelement Fluorid. Über einen Phosphatmangel muss man sich in der Regel keine Gedanken machen, da es in vielen Lebensmitteln enthalten ist. Den Kalziumbedarf deckt man am besten über Milchprodukte, grüne Gemüse wie Grünkohl, Spinat und Brokkoli sowie Nüsse. Eine Extradosis Fluorid[1] bringen zum Beispiel fluoridiertes Salz, Hülsenfrüchte oder Fisch mit.
Fehlen dem Körper wichtige Nährstoffe, kann das Immunsystem nicht richtig arbeiten. Ein Mangel an Selen, Magnesium, Kupfer oder Zink kann damit ebenfalls negative Auswirkungen auf die Mundgesundheit haben. Umgekehrt helfen Mikronährstoffe, wie Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe, dem Körper, Entzündungen zu bekämpfen – zum Beispiel auch Parodontitis. Hier gilt die Faustregel: je farbiger das Gemüse, desto höher der Gehalt an wertvollen Antioxidantien.
Direkte Unterstützung erhält das Immunsystem des Körpers durch die Zufuhr von Vitaminen. Wenn man sich ausgewogen ernährt, braucht man dafür keine Nahrungsergänzungsmittel. Diese Vitamine tun den Zähnen gut:
So kommt Vitamin A, das die Speichelbildung anregt, zum Beispiel in Eiern, Fleisch und Fisch sowie in orangefarbenen Lebensmitteln wie Möhren, Süßkartoffeln oder Paprika vor. Auch Provitamine in Spinat und Grünkohl vermag unser Körper in Vitamin A umzuwandeln.
Mangelt es an Vitamin B2 und B12, können Schäden an den Mundschleimhäuten oder Mundwinkeln auftreten. B-Vitamine sind vor allem in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milch enthalten. Der Tagesbedarf an Vitamin B2 wird etwa mit einem Glas Milch oder zwei Scheiben Roggenvollkornbrot abgedeckt. Wer sich vegan ernährt, sollte Vitamin B12 über Nahrungsergänzungsmittel zuführen.
Vitamin C hilft dabei, das Bindegewebe des Zahnfleischs gesund und stark zu halten. Zu wenig Vitamin C führt zu Zahnfleischbluten und -erkrankungen. Das Vitamin kommt in zahlreichen Lebensmitteln vor. Wer sich ausgewogen mit ausreichend frischem Obst und Gemüse ernährt, nimmt es in ausreichender Menge zu sich. Aufpassen sollte man mit der Einnahme von Vitamin-C-Pulver: Da Vitamin C eine Säure ist, kann es den Zahnschmelz weich machen und auf Dauer schwere Schäden verursachen. Ähnliches gilt für Orangensaft und Co. Er enthält zwar viel Vitamin C, kann aber ebenfalls den Zahnschmelz schädigen.
Vitamin D reguliert den Kalzium-Spiegel im Blut und hat positive Auswirkungen auf Zahnschmelz und Kieferknochen. Es unterstützt auch die Herstellung antimikrobieller Proteine, die gegen schädliche Bakterien wirken. Es gibt Hinweise darauf, dass ein Vitamin-D-Mangel sowohl bei der Entstehung von Karies als auch bei Parodontitis eine Rolle spielt. Man nimmt das Vitamin am einfachsten bei einem Spaziergang zu sich – denn mithilfe von Sonne kann der Körper es aus Vorstufen selber bilden. Wer nicht sicher ist, ob er Vitamin D zuführen sollte, spricht am besten vorher mit einem Arzt – denn auch eine Überdosierung ist schädlich.
Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, also beispielsweise viel Obst und Gemüse isst, nimmt in der Regel ausreichend zahnfreundliche Nährstoffe zu sich. Wer sich um seine Vitamin- und Mineralstoffzufuhr Sorgen macht, kann auch mit seinem Zahnarzt oder Kieferorthopäden darüber sprechen. Er kann beurteilen, ob etwa Ergänzungspräparate für die eigene Ernährung anzuraten sind. Wer weiß, wie sich Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente auf Zähne, Zahnfleisch und Mundflora auswirken, kann seine Mundpflege schon mit der Auswahl der Lebensmittel verbessern.
Außer Süßigkeiten sind auch die meisten salzigen Snacks leider richtig schlecht für die Zähne. Denn Chips, Salzstangen usw. kleben an den Zähnen und schaden ihnen damit sehr. Mit diesen Tipps bleiben die Zähne beim Snacken gesund:
Quellen